Nachrüstung Bahnhofsgleise – weitere Rückmelder zum Rangieren
Vorgeschichte
Wenn man den Zugverkehr auf der Modellbahn vollautomatisch fahren lassen möchte, dann klappt das ohne Probleme mit TrainController. Will man aber noch darüber hinaus komplexere Abläufe steuern, wie das vollautomatische Kuppeln von Zügen, dann geht das ohne Probleme auch mit dem TrainController. Es gibt dann nur ein paar Erweiterungen zu bauen. Diese Erweiterung ist auf unserer KANBAN zu finden, unserer Modellbahn-Projekt.de Seite. Hier findet man alle spannenden Projekte, an denen wir gerade arbeiten.
Der vollautomatische Ablauf mit fahrenden Zügen ist mit einem Belegtmelder pro Block überhaupt kein Problem. Ein Zug fährt in einen Block ein, der Rückmelder löst aus und sperrt für andere Züge diesen Block. So kann es keinen Unfall geben. Was aber, wenn genau das beabsichtigt ist? Also nicht der Unfall, bei uns jedenfalls nicht, sondern dass ein anderer Zug in einen schon belegten Block einfahren kann. Jetzt mag man sich fragen, wozu das? Die Antwort ist einfach:
Kuppeln im Modellbahn Bahnhof
Zum Beispiel, wenn ich einen Zug im Bahnhof an einen anderen Zug ankuppeln möchte.
So sieht das ganze mit der richtigen Signalisierung aus, aufgenommen auf dem Bahnhof Hannover. Auch hier ist das Gleis besetzt, ein anderer Zug dürfte eigentlich gar nicht einfahren… Daher brauche ich im TrainController einen kleinen Trick – ich brauche einen Besetzmelder im Gleis mehr. Die Strecke für den zweiten Besetzmelder muss dabei nicht sehr groß sein, es reichen ein paar Zentimeter. Wenn der zweite Belegtmelder an der Einfahrt des Gleises sitzt, hat der Computer die Chance, einen zweiten Zug zu erkennen, der in ein belegtes Gleis einfährt, weil das bereits belegte Gleis ja nicht nochmal einen 2. Zug melden kann – so wie ich eine bereits eingeschaltete Lampe nicht nochmal einschalten kann.
So sieht es, zum Beispiel, im TrainController aus
Dieses kleine, noch nicht fertige Beispiel zeigt es etwas genauer. Dieser Block besteht sogar aus drei Rückmeldekontakten. Der erste ist der große in der Mitte, die zwei anderen sind je Schienenein- und Ausfahrt zu finden. So kann der Zug, der ankuppeln möchte, von beiden Seiten in das Gleis einfahren.
Nebenbei dienen die kurzen Abschnitte bei der Ausfahrt als Not-Stoppmelder. Wenn ein Zug sich „verbremst“, dann rollt er aber nicht über den finalen Stoppmelder drüber, ein Unfall kann so zusätzlich meist verhindert werden.
Andere Beispiele für das Rechtfertigen mehrerer Rückmeldekontakte: Doppelt belegtes Gleis
Beispiele gibt es noch genug, z.B. kann man so nicht nur rangierende Züge abbilden, sondern auch eine Doppelbelegung eines Bahnhofgleises realisieren, wie es z.B. am Kölner Hauptbahnhof oft der Fall ist und wohl auch im Tiefbahnhof von Stuttgart 21 sein wird. D.h. ein Zug steht vorne am Bahnsteig und ein weiterer Zug stellt sich hinter ihn ohne dass beide zusammengekuppelt werden. Dann fährt erst Zug vorne, dann der zweite hintere aus dem Gleis aus. Eine total interessante Spielmöglichkeit, die wir hier simulieren wollen.
Mehr Platz im Schattenbahnhof
Diese Methode kann man aber auch noch im Schattenbahnhof nutzen. Hier können Züge, aufgereiht, wie auf einer Perlenschnur, hintereinander ein Gleis besetzen ohne dass dazwischen Blöcke getrennt sein müssen. Somit können in so ein Gleis z.B. einmal ein langer Güterzug Platz finden, ein anderes mal zwei lange Personenzüge oder mehrere kleinere Triebwagenzüge. So bleibt der Schattenbahnhof super flexibel.
Fazit
Man sollte beim Bauen an prägnanten Punkten lieber einen Rückmelder mehr als zu wenig einplanen, sonst ist später viel Nacharbeit nötig, wenn man noch komplexere Abläufe auf der Modellbahn-Anlage zeigen möchte.